Sir John Mills CBE (* 22. Februar 1908 in Felixstowe, Suffolk, England als Lewis Ernest Watts Mills; † 23. April 2005 in Denham, Buckinghamshire, England) war ein britischer Film- und Theaterschauspieler. Er zählte zu Großbritanniens populärsten Darstellern und absolvierte in einem Zeitraum von sieben Jahrzehnten über 120 Filmauftritte. Für Ryans Tochter gewann Mills 1971 den Oscar als bester Nebendarsteller. Nach einer kurzen Anstellung im Handelswesen begann Mills seine Schauspielerkarriere bereits 1927 auf Londoner Bühnen. 1932 machte er sein Filmdebüt in der Komödie The Midshipmaid an der Seite von Jessie Matthews und Frederick Kerr. Es folgten während der 1930er-Jahre heute zumeist vergessene Filme, die mit wenig Aufwand gedreht wurden – auch bekannt als quota quickies, in denen er oft den jugendlichen Helden mimte. Zu seinen bekannteren Produktionen dieser Zeit zählen Robert Stevensons Tudor Rose (1936) über das Leben der Jane Grey sowie das Filmdrama Auf Wiedersehen, Mr. Chips (1939) mit Robert Donat in der oscarprämierten Hauptrolle. Während der Kriegsjahre drehte er einige britische Propagandafilme wie In Which We Serve, in denen er meist den vorbildhaften britischen Offizier verkörperte. 1946 brachte Mills die Hauptrolle des Pip in David Leans bekannter Charles-Dickens-Verfilmung Geheimnisvolle Erbschaft internationale Anerkennung ein. Es folgten weitere Erfolge in seinem Heimatland wie Scotts letzte Fahrt (1948), Die Bombe im U-Bahnschacht (1952), Herr im Haus bin ich (1954) und Im Schatten der Zitadelle (1955). Mills war ein sehr beliebter Schauspieler, auch da er besonders häufig britische Durchschnittstypen spielte, die erst durch ihre Umstände zu Helden wurden. Er verkörperte jedoch auch immer wieder Charaktere mit düstereren Schattierungen, beispielsweise als ein neurotischer Offizier im Kriegsdrama Einst ein Held an der Seite von Alec Guinness. Für diese Leistung wurde er im Jahr 1960 mit dem Coppa Volpi bei den Filmfestspielen von Venedig ausgezeichnet. Im folgenden Jahr war Mills am Broadway in Ross, einer Dramatisierung des Lebens von T. E. Lawrence, zu sehen. In den 1960er-Jahren war Mills vermehrt in internationalen Filmproduktionen zu sehen, darunter Dschungel der 1000 Gefahren (1960), Sie nannten ihn King (1965) und Lady Hamilton – Zwischen Schmach und Liebe (1968). Bei dem Film Sky West And Crooked mit seiner Tochter Hayley in der Hauptrolle war Mills auch 1965 als Filmregisseur tätig, doch an den Kinokassen wurde das Werk zum Flop. Im Jahr 1971 erhielt Mills den Golden Globe und den Oscar für seine Darstellung des Dorftrottels Michael in David Leans Film Ryans Tochter. In den 1970er-Jahren war er am West End in mehreren erfolgreichen Produktionen zu sehen. In Richard Attenboroughs Filmepos Gandhi übernahm er 1982 die Nebenrolle des Vizekönigs. Auch seine Alterserblindung ab 1990 konnte ihn bis zu seinem Tod nicht von seiner darstellerischen Tätigkeit abhalten. Im hohen Alter hatte er unter anderem Cameo-ähnliche Auftritte in Kenneth Branaghs starbesetzter Hamlet-Verfilmung sowie in der Komödie Bean – Der ultimative Katastrophenfilm. Noch in seinem Todesjahr war Mills in dem Kurzfilm Lights2 zu sehen, bei dem mit Jack Cardiff ein anderer britischer Kinoveteran als Kameramann fungierte.